Forderung von Grünen-OB-Kandidatin Nadine Bernshausen
Marburg. Busfahren, aber kein Geld bezahlen – zumindest nicht an Wochenenden: Die Oberbürgermeister-Kandidatin Nadine Bernshausen (Grüne) forderte in der Oberhessischen Presse vom 12.12 angesichts der Verkehrssituation in Marburg: „Einmal, um die Innenstadt zu entlasten und zu stärken. Aber auch, um Leute zu überzeugen, den Bus zu benutzen und die Qualitäten kennenzulernen“. Weiter sagt sie, dass mit Kostenlos-Fahrten mehr Marburger an das Transportmittel herangeführt werden könnten. Laut OP habe der Magistrat vor einigen Jahren, die Kosten für einen dauerhaften ÖPNV hochrechnen lassen: Das Ergebnis waren mehr als zehn Millionen Euro pro Jahr. Bernshausen erklärte, diese Berechnungen müssen weiter geprüft werden und unabhängig davon, betrifft meine Forderungen nur das Wochenende. In der Vergangenheit fuhr die Stadtwerke-Flotte allerdings an Adventswochenenden zum Nulltarif.
Autonomes Fahren:
Bauprojekte vorerst stoppen
Die Nutzerzahlen des Marburger Nahverkehrs stagnierten in den vergangenen Jahren, vor allem die Zahl der verkauften Monats- und Jahreskarten, auch der Einzelfahrscheine gilt vielen als zu gering und unbefriedigend. Denn: Die meisten Nutzer, die mehr als 25 000 Studenten zahlen praktisch nichts, nutzen über das RMV-Semesterticket den Nahverkehr maximal rabattiert. Das ist ein Erfolg GRÜNER-Initativen: Studiticket, Landesjobticket, Flatratetickets für Jugendliche, Kinder und Senioren. Wofür sich Bernshausen nun zusätzlich einsetzt ist ein Mieter*inneticket
In der OP wird weiterhin berichtet: „Bernshausen wirbt grundsätzlich dafür, große Straßenbauprojekte – in Rede ist speziell von Millionenprojekten wie dem Behringtunnel zwischen Marbach und Stadtautobahn – vorerst auf Eis zu legen. Hintergrund: Die problematische, aber eben doch laufende Entwicklung autonom fahrender Autos würde in den nächsten Jahren die Mobilität nochmal „radikal verändern“ und eben Straßen-, aber auch Parkplatz- und Tiefgaragenbau infrage stellen.“
Klar ist trotz aller Auto-Kritik: Speziell für Menschen aus dem Landkreis, so Bernshausen, die in der Universitätsstadt arbeiten, sei es angesichts der Nahverkehrs- und auch Radwegsituation „fast unmöglich“, auf Autos zu verzichten.