GRÜNE fordern nachhaltigen Umgang mit städtischen Flächen

Die Fraktion der Marburger GRÜNEN fordert in einem Antrag eine Neuausrichtung der städtischen Grundstücks- und Immobilienpolitik, um die Entwicklung der Stadt und vor allem auch klimapolitische Maßnahmen künftig besser steuern zu können. Die besondere Lage Marburgs und das Wachstum der Stadt stellen die Stadtplanung vor große Herausforderungen. Um diese besser meistern zu können, ist es aus Sicht der GRÜNEN erforderlich, dass die (noch) im Eigentum der Stadt und ihrer Tochtergesellschaften befindlichen Grundstücke nicht weiter verkauft werden und das durch eine Bevorratung von Flächen zukünftige und notwendige Gestaltungsmöglichkeiten für die Stadt erhalten bleiben.

„Mit unserer Strategie wollen wir die Entwicklung und das Wachstum unserer Stadt im Interesse der Bevölkerung, vor allem der sozial Benachteiligten, des gesellschaftlichen  Zusammenhalts und der künftigen Generationen “, erklärt Christian Schmidt, Mitglied im Bau- und Planungsausschuss. Dabei spielt nicht zuletzt die Herausforderung des Klimawandels eine beträchtliche Rolle. „Zunehmende Flächenversiegelungen stellen ein erhebliches Problem für die ökologische Vielfalt und das Stadtklima dar. Daher müssen wir den Flächenverbrauch im Außenbereich reduzieren“, betont Uwe Volz, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Energie.

Dies wollen die GRÜNEN durch eine vermehrte von Freiflächen und ungenutzter Immobilien im Innenbereich, also in den Ortskernen der Stadtteile und der Innenstadt mit Hilfe des gesetzlich möglichen Baugebots erreichen. Darüber hinaus wollen die GRÜNEN durch den Milieuschutz in den Innenstadtbezirken bezahlbaren Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse erhalten und im besten Fall neu schaffen. „Neubau in den Randlagen alleine löst das Wohnungs- und Mietenproblem in Marburg nicht. Auch in der Innenstadt muss der Wohnraum bezahlbar sein“, erklärt Schmidt. „Gerade in der Oberstadt ist es für Familien und Senioren nur noch schwer möglich eine Wohnung zu finden. Dieser Entwicklung wollen wir entgegenwirken“, ergänzt Marco Nezi, Mitglied im Bau- und Planungsausschuss.

Auch mit Blick auf die Vergabe von Grundstücken soll es aus Sicht der GRÜNEN zu einem Umdenken kommen. Städtische Grundstücke sollen künftig ausschließlich in Form von Erbbaurechten an Privatpersonen und Unternehmen vergeben werden. Dadurch werden keine städtischen Flächen veräußert, private Investitionen aber dennoch ermöglicht. Für Familien, die ein Eigenheim bauen möchten oder Unternehmen, die ihren Betrieb erweitern oder sich neu ansiedeln wollen, bietet das Erbbaurecht ganz praktische finanzielle Vorteile, da die Kosten für den Grundstückserwerb gespart werden können. „Wir wollen es Familien leichter machen, ihren Traum vom eigenen Haus zu realisieren und kleinen Unternehmen die Ansiedlung erleichtern“, betont Nezi.

Christian Schmidt
Uwe Volz
Marco Nezi

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