Mit RideSharing und -Pooling stehen absehbar endlich intelligente Lösungen zur Verfügung

Rede des Stadtverordneten Payam Katebini in der Stadtverordnetenversammlung vom 21.07.2023 zum Antrag der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Klimaliste betr.: „Marburg teilt Fahrten – RideSharing oder RidePooling Angebote nach Marburg einführen oder holen“

©Sabine Matzen

Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin, liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Gäste,

In Deutschland sind 49 Millionen Fahrzeuge angemeldet. Ein Auto wiegt im Schnitt 1,4t. Das Auto steht im Schnitt 23h am Tag und „belegt“ eine Fläche von 6,2qm. Viele Zahlen, ich weiß, ich weiß, es wird kaum besser.

Im Schnitt wird alle 49 Minuten ein Kind von einem Auto schwer verletzt, 200 Kinder im Jahr werden totgefahren. Ich fange jetzt nicht mit Feinstaub, Kohlendioxid, Verdrängung von Bürgern und Bürgerinnen, von Radfahrerinnen und Radfahren, des ÖPNV an den Rand der Straße und damit an den Rand Gesellschaft an. Jeder Bürger, jeder Bürgerin subven-

tioniert jedes Auto mit ca. 5000 €. Jedes Jahr, wohlgemerkt, zusätzlich zu Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Kraftfahrzeugsteuer.

Radfahrerinnen und Radfahren, des ÖPNV an den Rand der Straße und damit an den Rand Gesellschaft an. Jeder Bürger, jeder Bürgerin subventioniert jedes Auto mit ca. 5000 €. Jedes Jahr, wohlgemerkt, zusätzlich zu Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Kraftfahrzeugsteuer.

Ein Auto kostet im Schnitt 300€, Monat für Monat, selbst ein Kleinwagen kostet 200 € pro Monat. Das ist für einen zunehmenden Teil der Bevölkerung nicht mehr leistbar – bei Mindestlohn muss man 2 bis 3 Tage steuerfrei arbeiten, bevor man sich das leisten kann.

Was hat das alles mit RidePooling und RideSharing zu tun?

Aktuell sitzen im Schnitt in einem Auto 1,2 Personen in einem Auto. Säßen immer 2,4 Personen in einem Auto, bräuchte man nur noch 25 Millionen Autos. Die Hälfte des Autoverkehrs, die Hälfte der notwendigen Parkplätze. Es würde weniger Feinstaub produziert, weniger Kinder überfahren und es wäre mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger, für Radfahrerinnen und Radfahrer, für Busse und Straßenbahnen. Die Menschen würden mehr Geld zur Verfügung haben, mit denen Sie auch bei Klingelhöfer, im Ahrens und im Tante Emmaladen um die Ecke einkaufen können.

Mehr öffentlicher Raum stünde statt für Autos für Menschen zur Verfügung. Säßen 3,6 Personen im Auto, wäre noch mehr Raum für Menschen, statt für Autos.

Mit RideSharing und -Pooling stehen absehbar endlich intelligente Lösungen zur Verfügung, um Raum zu schaffen, um Menschen zur Mobilität zu verhelfen, unabhängig von Ihrem Einkommen, um öffentlichen Raum für alle zu schaffen, dies gilt es auch lokal zu fördern, damit mehr Raum und auch Geld für alle Menschen zur Verfügung steht.

Bitte stimmen Sie dem Antrag zu.

Vielen Dank.

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