Am Dienstag, den 20.06. hat der Grüne Parteivorstand in Marburg zu einem Diskussionsabend zum Thema MoVe35 eingeladen. Im Clubraum des KFZ kamen interessierte Mitglieder mit einigen unserer Vertreter*innen aus Stadtfraktion, ehrenamtlichem Magistrat und Ortsbeiräten ins Gespräch über das geplante Verkehrskonzept, das im Juli beschlossen werden soll. Moderiert wurde die Veranstaltung von Michelle Huber und Michael Korte aus dem Stadtvorstand.
Zunächst stellte Lukas Ramsaier, als Stadtverordneter für uns im Mobilitätsausschuss und Mitglied in der Arbeitsgruppe zu MoVe35, die wichtigsten Eckpunkte des Konzepts und die bisherigen Entwicklungen seit Beginn des Prozesses 2019 vor und gab einen Ausblick auf die nächsten Schritte.
In der anschließenden offenen Diskussion wurde von vielen Seiten hervorgehoben, was das Verkehrskonzept MoVe35 für die Lebensqualität in unserer Stadt leistet. Für uns ist klar, dass Klimaneutralität 2030 nur mit einer
konsequenten Verkehrswende erreicht werden kann. Dazu gehört auch, das Aufkommen des Autoverkehrs deutlich zu reduzieren und als Ersatz für den motorisierten Individualverkehr attraktive Lösungen anzubieten, auf die die Menschen auch gerne umsteigen. Positiv bewertet wurde auch die Idee einer Nahmobilitätsachse vom Hauptbahnhof zum Südbahnhof, die es nicht nur möglich machen würde, schneller mit dem Fahrrad die Innenstadt zu durchqueren, sondern an vielen Stellen auch neue attraktive Plätze zum Verweilen vorsieht. Begrüßt wurden auch die im Endbericht erwähnten Verbesserungen für Fußgänger*innen mit 30 zusätzlichen Querungen. Durch eine solche „Stadt der kurzen Wege“ werden Nachbarschaften belebt und das ist auch gut für den Einzelhandel.
Ein weiteres Thema an diesem Abend war die Situation von Berufspendler*innen zu den beiden großen Arbeitgebern in Marburg, dem Pharmastandort und den Lahnbergen. In unserer Diskussion wurde deutlich, dass viele Pendler*innen aktuell wenig attraktive Alternativen als das eigene Auto haben, um zur Arbeit in die Stadt zu kommen. Hier muss aus unserer Sicht vor allem die Bus-Taktung in den Außenstadtteilen angepasst werden, woran gerade mit dem neuen Nahverkehrsplan gearbeitet wird. Es braucht dazu aber auch eine bessere Kooperation mit dem Landkreis, um Taktungen und Fahrpläne sinnvoll und bedarfsgerecht anzupassen. Eine gute Ergänzung zu besseren Busverbindungen sind aus unserer Sicht auch vereinfachte Möglichkeiten zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Das hat sich auch die Koalition in Marburg mit einem Antrag zum Thema „Ridepooling und Ridesharing“ auf der letzten Stadtverordnetenversammlung zum Thema gemacht.
Die Diskussion hat gezeigt, dass in der Maßnahmenliste von MoVe35 viele Projekte enthalten sind, für die wir uns als Grüne in der Stadt schon lange einsetzen. Für uns ist es auch wichtig, dass nun ein Konzept mit einem Orientierungsrahmen vorliegt, der uns hilft, die gigantische Aufgabe „Verkehrswende“ in den nächsten Jahren zu gestalten. Auf dem Weg zu einer klimaneutralen und sozial gerechten Mobilität in Marburg müssen verschiedene Maßnahmen und Konzepte zusammengebracht, aber auch gegenseitig ergänzt werden. Mit MoVe35 ist für diese anspruchsvolle Aufgabe ein guter Anfang gemacht.
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