Initiiert durch den Protest von Bewohner*innen der St. Martin Straße und des Ginseldorfer Wegs luden die Ortsbeiratsmitglieder Renata Hull, Mario Klein und Angela Schmidt die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Nadine Bernshausen, zu einem Ortstermin ins Waldtal ein.
Anlass der Beschwerden der Anwohnerinnen ist die geplante Neugestaltung eines Hangs oberhalb des Ginseldorfer Wegs. Dieser Hang soll im Rahmen des Projektes „Sozialer Zusammenhalt“ nun mit insgesamt 3 Treppen versehen werden. Dieses Vorhaben soll rund 110.000 Euro kosten. Die betroffenen Anwohnerinnen wollen diese neue Treppenanlage jedoch gar nicht und sehen auch keinen Sinn in der Umsetzung. Ihnen wäre eine erlebnisnahe Umgestaltung des nahgelegenen Wäldchens für Kinder sowie eine vernünftige Lösung der Parkplatzsituation viel wichtiger und lieber.

Die Anwohner*innen können nicht nachvollziehen, dass die Entscheidung zu diesem Vorhaben in einer Bewohner*innenversammlung getroffen worden sein soll. Dazu haben die Betroffenen eine andere Sicht: „Welche Bewohner*innen von uns hier unten waren das denn, wir wollten das nie,“ meinte dazu Nicole Klein. Trotz vieler Versuche wurde der bestehende Protest jedoch nicht gehört.
Daher bemühten sich die drei Ortsbeiratsmitglieder u.a. darum, Nadine Bernshausen bei einem Ortstermin für die Sache zu gewinnen. Kurzfristig fand dazu eine konkrete Ortsbegehung statt, die von vielen Bewohner*innen begleitet wurde. „Also mit so viel Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet“ meint dazu Ortsbeirätin Renata Hull, „aber es zeigt, wie sehr es unter den Nägeln brennt.“ Nadine Bernshausen nahm sich viel Zeit, um einen Gesamtüberblick zu dem benannten Baukomplex zu erhalten und ließ sich die Anliegen, Umsetzungsideen und – wünsche der beteiligten Bewohner*innen schildern. „Mir ist es wichtig, den Bürger*innen Gehör zu verschaffen. Deshalb habe ich mir persönlich einen Eindruck verschafft und mit den Anwohner*innen vor Ort diskutiert.“ Im weiteren Verlauf betont die Fraktionsvorsitzende der Grünen, wie beeindruckt sie von der spürbaren Dringlichkeit des Anliegens ist. “Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Sache unverzüglich auf den Prüfstand kommt. Das Projekt muss aus meiner Sicht noch einmal in einer Bewohner*innenversammlung, diesmal zusammen mit den Anwohner*innen, diskutiert werden.“ Die Anwesenden freuten sich über den Besuch und darüber, dass sich Frau Bernshausen Zeit für sie nimmt. „Wir werden viel zu wenig gesehen“, meinte dazu Marianne Völker. „Das macht mich einfach auch wütend“. So hoffen die Betroffenen nun, dass sich doch noch etwas in der Angelegenheit bewegt und ihre Belange nicht nur bezüglich der Treppenfrage künftig stärker in den Focus genommen werden.
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