Initiiert durch den Protest von Bewohner*innen der St. Martin Straße und des Ginseldorfer Wegs luden die Ortsbeiratsmitglieder Renata Hull, Mario Klein und Angela Schmidt die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Nadine Bernshausen, zu einem Ortstermin ins Waldtal ein.
Anlass der Beschwerden der Anwohnerinnen ist die geplante Neugestaltung eines Hangs oberhalb des Ginseldorfer Wegs. Dieser Hang soll im Rahmen des Projektes „Sozialer Zusammenhalt“ nun mit insgesamt 3 Treppen versehen werden. Dieses Vorhaben soll rund 110.000 Euro kosten. Die betroffenen Anwohnerinnen wollen diese neue Treppenanlage jedoch gar nicht und sehen auch keinen Sinn in der Umsetzung. Ihnen wäre eine erlebnisnahe Umgestaltung des nahgelegenen Wäldchens für Kinder sowie eine vernünftige Lösung der Parkplatzsituation viel wichtiger und lieber.
![](https://gruene-marburg.de/wp-content/uploads/sites/32/2020/12/Nadine_Bernshausen_DSC6037b-Q-sRGB-800x800.jpg)
Die Anwohner*innen können nicht nachvollziehen, dass die Entscheidung zu diesem Vorhaben in einer Bewohner*innenversammlung getroffen worden sein soll. Dazu haben die Betroffenen eine andere Sicht: „Welche Bewohner*innen von uns hier unten waren das denn, wir wollten das nie,“ meinte dazu Nicole Klein. Trotz vieler Versuche wurde der bestehende Protest jedoch nicht gehört.
Daher bemühten sich die drei Ortsbeiratsmitglieder u.a. darum, Nadine Bernshausen bei einem Ortstermin für die Sache zu gewinnen. Kurzfristig fand dazu eine konkrete Ortsbegehung statt, die von vielen Bewohner*innen begleitet wurde. „Also mit so viel Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet“ meint dazu Ortsbeirätin Renata Hull, „aber es zeigt, wie sehr es unter den Nägeln brennt.“ Nadine Bernshausen nahm sich viel Zeit, um einen Gesamtüberblick zu dem benannten Baukomplex zu erhalten und ließ sich die Anliegen, Umsetzungsideen und – wünsche der beteiligten Bewohner*innen schildern. „Mir ist es wichtig, den Bürger*innen Gehör zu verschaffen. Deshalb habe ich mir persönlich einen Eindruck verschafft und mit den Anwohner*innen vor Ort diskutiert.“ Im weiteren Verlauf betont die Fraktionsvorsitzende der Grünen, wie beeindruckt sie von der spürbaren Dringlichkeit des Anliegens ist. “Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Sache unverzüglich auf den Prüfstand kommt. Das Projekt muss aus meiner Sicht noch einmal in einer Bewohner*innenversammlung, diesmal zusammen mit den Anwohner*innen, diskutiert werden.“ Die Anwesenden freuten sich über den Besuch und darüber, dass sich Frau Bernshausen Zeit für sie nimmt. „Wir werden viel zu wenig gesehen“, meinte dazu Marianne Völker. „Das macht mich einfach auch wütend“. So hoffen die Betroffenen nun, dass sich doch noch etwas in der Angelegenheit bewegt und ihre Belange nicht nur bezüglich der Treppenfrage künftig stärker in den Focus genommen werden.
Verwandte Artikel
Grüne weiterhin stärkste Partei in Marburg bei der Europawahl – Beim Bürgerentscheid trotz vieler Ja-Stimmen keine Mehrheit für die Halbierung des PKW-Verkehrs
„Die Marburger Grünen haben bei der Europawahl trotz schmerzhafter Stimmenverluste ihre Position als stärkste Partei halten können und liegen mit 22,36 % der Wählerstimmen deutlich vor CDU und SPD. Das ist angesichts des bundesweiten Trends ein erfreuliches Ergebnis“ stellte Friedhelm Nonne, Sprecher des Stadtvorstands fest. „Erfreulich ist auch, dass die AFD in Marburg mit 7,49 % der Wählerstimmen einen deutlichen Verlust ihres Stimmenanteils gegenüber den Ergebnissen bei der letzten Landtagswahl hinnehmen musste.
Weiterlesen »
GRÜNE fordern flächendeckend Ortsbeiräte für Marburg
Der Stadtvorstand der Marburger GRÜNEN begrüßt die Forderung der Hansenhaus-Gemeinde, eine flächendeckende Schaffung von Ortsbeiräten in den Marburger Ortsbezirken bis zur Kommunalwahl 2026 einzuführen. „Die mittlerweile in 25 Ortsbezirken etablierten Ortsbeiräte haben sich als ein Instrument der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern für Angelegenheiten in ihrem Lebensumfeld bewährt“ stellte Vorstandssprecherin Gabi Joggerst-Naumann fest. „Sie sind aus der kommunalen Arbeit nicht mehr wegzudenken.“
Weiterlesen »
MoVe35 – Marburg braucht eine andere Mobilität für mehr Lebensqualität
Die Marburger Grünen „begrüßen die Maßnahmen zur Verbesserung des sicheren Fuß- und Radverkehrs, des Ausbaus des Öffentlichen Nahverkehrs und die Gewährleistung der Erreichbarkeit aller Ziele in der Stadt auch durch den Kfz-Verkehr. Da immer mehr Menschen jedoch alternative Mobilitätsformen nutzen, wird es möglich sein, weniger Wege mit dem Auto zurückzulegen. Mit der Zielsetzung den MIV (Motorisierter Individualverkehr) zu reduzieren, wollen wir die Lebensqualität in der Stadt erhöhen“, stellt die Mitgliederversammlung fest. Die Straßen in Marburg sollen auch weiterhin dem Verkehr dienen, darüber hinaus sollen sie Begegnungs- und Bewegungsräume sein, die die Stadt attraktiver für Einkauf, Tourismus, Gastronomie, Freizeit und Kultur machen.
Weiterlesen »